Die Verbindung zwischen Pädagogik, Psychologie, Soziologie und Neurowissenschaften
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Einführung in die Neuropaedagogik
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Ziel dieses Internetmagazins ist, Ihnen einen möglichst guten Überblick zum Thema zu geben und Sie trotzdem nicht mit seitenlangen Ausführungen am Bildschirm zu behelligen. Ich gehe davon aus, dass Sie - sofern seitenlange Ausführungen notwendig werden - ebenfalls Printmedien bevorzugen. Dies versuche ich auf 2 Arten zu bewerkstelligen:
- Informationen über lesenswerte und lesbare Bücher zum Thema
- Informationen entweder in kurzen Sätzen und Stichworten und ggf. Angabe lesenswerter Links
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Norbert Herschkowitz ist Vater, Kinderarzt, Neurowissenschaftler und forscht zur Entwicklung bzw. Entwicklungsstörungen von Kindern. Elionore Chapman Herschkowitz ist Mutter und Pädagogin.
Die berufliche Herkunft der beiden Autoren und ihre Elternerfahrung qualifizieren beide für dieses Buch. Sie beschreiben die Gehirn- und Persönlichkeitsentwicklung in den ersten sechs Lebensjahren. Unterhaltsam und dennoch nie den Bezug zur Wissenschaft verlierend schildern sie die Entwicklung des Kindes, angefangen vom Leben im Mutterleib, bis zum Eintritt in die Schule.
Das Buch schildert dabei die Entwicklung auch aus neurophysiologsicher und neuropsychologischer Sicht. Die Autoren zeigen in ihrem, auch für Laien, sehr gut lesbaren und verständlichen Buch, welche erweiterten Kenntnisse die Neurowissenschaften zur Entwicklung beitragen, ohne dabei darauf hinzuweisen, dass der Sichtweise zur kindlichen Entwicklung aus rein neurowissenschaftlicher Perspektive auch Grenzen gesetzt sind.
Ich kann Ihnen dieses Buch sehr empfehlen. Es leistet einen großen Beitrag zum tieferen Verständnis der kindlichen Entwicklung. Eltern bietet es Rat und Hilfe für den angemessenen Umgang mit ihren Kindern. Und: es ist ein Buch, welches man gerne öfters liest, denn es gibt jedes Mal Neues zu entdecken bzw. zu erinnern.
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- sehr empfehlenswert
- + leicht verständlich
- (siehe Beurteilungskriterien)
Norbert Herschkowitz, Elinore Chapman Herschkowitz: Klug, neugierig und fit für die Welt ,
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KDer Autor des Buches ist Mediziner und Experimentalpsychologe. Ausgangsbasis seiner in diesem Buch zusammengefassten Vortrage sind neurologische Funktionsstörungen, hervorgerufen durch eine Veranderung in einer winzigen Hirnregion der Patienten. Auch wenn kritische Leser seinen Standpunkt zur Reichweite neurowissenschaftlicher Forschung nicht teilen können, so kommt man nicht daran vorbei sich von seiner Faszination über seine Erkenntnisse zu neurologischen Störungen anstecken zu lassen.
Ramachandran führt den Leser auf verständliche Weise in die faszinierende Welt(en) seines Klientels ein: Menschen mit Phantomgliedern, Synästhesien, visuelle Verarbeitungsstörungen und Capgras-Syndrom.
Skeptiker und Kritiker der modernen Neurowissenschaft dürfen sich bei der Lektüre über die implizit enthaltenen Widersprüche Ramanchandrans "freuen":
[..]jetzt stehen wir vor der größten Revolution - der Erklärung des menschlichen Gehirns. (s.17) [...] Es heißt, es gebe im gesamten Universum keine Struktur, die so komplex organisiert ist wie das menschliche Gehirn...[...] Daraus hat man errechnet, dass die Zahl möglicher Anordnungen und Kombinationen von Gehirnaktivitäten - mit anderen Worten, die Zahl der Gehirnzustände - die Zahl der Elementarteilchen im bekannten Universum übersteigt. (S.18)
Anhänger der "Kein-Freier-Wille-Theorie" finden bei Ramachandran einen Fürsprecher.
Besonders interessant fand ich Ramachandran's Ausführungen zum "künstlerischen Gehirn".
FAZIT: Ein preiswertes, absolut lesenswertes Buch auch für neugierige "Laien" gut geeignet. Ramachandran schont seine Leser, indem er auf langwierige und anspruchsvolle neurophysiologische Details verzichtet. Seine neurologischen Ausführungen dürften manchem Facharzt für Neurologie noch Neues bieten.
Publikationen des Autors zum Download: hier Weitere Rezension Dr. Grit Vollmer Diplom Biologin: hier
Film: Ramachandrans Vorträge zu den Themen: Synästhesien, Phantomglieder und Capgras-Syndrom für englischsprachige Leser und Leser, welche sich einn Eindruck über den Charme und die Lebendigkeit von Vilaynur : hier
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- *****
- sehr empfehlenswert
- + leicht verständlich
Vilayanur Ramachandran: Eine kurze Reise durch Geist und Gehirn
Rowohlt Taschenbuch Verlag – 2005-2.-Aufl.2006 ISBN 3-499-61987-3 8,90 €
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Dieses Buch fasst die aktuellen Erkenntnisse aus der Hirnforschung zusammen und beleuchtet ihre Bedeutung für Erziehung und Unterricht.Die Autorinnen vermitteln dem Leser auf leicht verständliche Weise einen Überblick zum Stand der Hirnforschung und ihre für Erziehung und Lernen bedeutsamen Ergebnisse. Die insbesondere von einzelnen Neuro- und Erziehungwissenschaftlern geweckten hohen Erwartungen an die Gehirnforschung werden anhand der vorhandenen Ergebnisse analysiert. Sie kommen zu dem Schluss, dass viele pädagogische Übertragungen einseitig, voreilig und ziemlich spekulativ sind. Dabei setzen sich die Autorinnen mit kontroversen Fragen zur Einschätzung der Forschungsergebnisse bzgl. der Gehirnentwicklung auseinander. Kognitionspsychologin Elsbeth Stern stellt im Vorwort sehr treffend fest: "In dem vorliegenden Buch gehen die neurowissenschaftliche und die psychologische Betrachtungsweise eine überaus gelungene Verbindung ein, und es kann allen empfohlen werden, die sich für menschliches Lernen interessieren, aber keine Heilsversprechen erwarten"
Interessante Beiträge aus "Wie wir lernen":
- Entwicklung der Lese-, Schreib- und Rechenfähigkeit
- Gehirnprozesse, die mit Mathematik zu tun haben
- Gehirnsysteme, die mit der Lesefähigkeit zu tun haben
- das Lesenlernen, die Lese-Rechtschreib-Schwäche und zugehörige neurowissenschaftliche Erkenntnisse
- Störungen der sozialen und emotionalen Entwicklung
- der neurowissentschaftlich belegte Entwicklungsschub in der Adoleszenz
- Lernen im Erwachsenenalter
- Einblicke der Neurowissenschaften in die Natur des Lernens
- welche Gehirnmechanismen liegen versch. Lernmethoden zugrunde
Besonderheiten:
- gut verständlich
- verzichtet weitgehend auf Fachjargon (besondere Begriffe werden im Glossar erläutert)
- zieht wissenschaftlich fundiert eine Bilanz darüber, was die Neurowissenschaften der Pädagogik im Augenblick an Erkenntnissen zu bieten haben
- ideales Buch für Einsteiger in das Thema Neurowissenschaften und Pädagogik
FAZIT: Insbesondere für Eltern, Erziehern und Lehrern bietet das Buch wichtiges Hintergrundwissen. Es beleuchtet gleichzeitig sachlich die Möglichkeiten und Grenzen neurowissenschaftlichen Wissens für Erziehung und Unterricht und gibt hierzu einen gut verständlichen Überblick über den aktuellen Stand der Forschung.
Aus der Hirnforschung bereits voreilig gezogene Schlussfolgerungen werden dabei relativiert und ihr tatsächlicher Gehalt präsentiert Einziger Nachteil: es fehlen im Buch und in der Literaturangabe die von den Autorinnen zugrunde gelegten Studien und Forschungsergebnisse. Weitere Rezensionen: Dr. Frank Ufen, Soziologe: hier Heinz Horeis: hier Arthur Thömmes, lehrerbibliothek.de: hier weitere Informationen: Englischsprachige Rezension und weitere Links: hier und in englischer Sprache: Informationen zu Forschungen und zur Autorin: hier
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- sehr empfehlenswert
- + leicht verständlich
Sarah-Jayne Bleakemore & Uta Frith: Wie wir lernen – Was die Hirnforschung darüber weiß
Deutsche Verlags-Anstalt – 2005 – ISBN 3-421-05922-5 ISBN13: 978-3-421-05922 – 24,90 €
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Kommentar demnächst
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- sehr empfehlenswert
- + leicht verständlich
Ralf Caspary (Hrsg.): Lernen und Gehirn – Der Weg zu einer neuen Pädagogik
Mit Beiträgen von Gerhald Hüther, Gerhard Roth, Manfred Spitzer - Herder Verlag – 2.Aufl. 2006 – ISBN: 3-451-05763-8 – 8,90€
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Kommentar demnächst
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- *****
- sehr empfehlenswert
- + leicht verständlich
Oliver Sacks: Der Mann, der seine Frau mit einem Hut verwechselte
- gebundene Ausgabe - Spiegel Verlag Okt. 2006 - 9,90€ ISBN: 387763012X
Rowohlt Taschenbuch -8,90€ 319 Seiten -ISBN 3499187809 - ISBN-13 9783499187803
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Monika Armand -- Diplom Pädagogin -- Dürkopstr. 20 -- 33790 Halle (Westf.) -- Email: MonikaAr(at)web.de
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